Am 18. Juli konnte Maria Grjasnow von der NDC-Bundeskoordination die zehn US-amerikanischen Bildungsexperten im Saal des Herbert-Wehner-Bildungswerks in Dresden begrüßen. In lockerer und diskussionsfreudiger Runde wurden die gesellschaftlichen Umstände erläutert, welche die Bildungsarbeit des NDC notwendig machen. Dabei war der Ansatz, menschenverachtende Einstellungen nicht als Randphänomen zu begreifen, sondern als Problem, das die gesamte Gesellschaft betrifft, für die BesucherInnen interessant.
Vor allem aber wurde die besondere Bildungsarbeit des NDC vorgestellt und lebhaft diskutiert. In der Diskussion ging es unter anderem um den Peer-Education-Ansatz des NDC („Jugend für Jugend“). Wirklich neu war für die amerikanischen ExpertInnen die Tatsache, dass eine NGO wie das NDC selbst den Weg an die Schulen geht, um dort seine Bildungsarbeit umzusetzen. Überraschend war für sie zudem, dass das NDC zwar öffentliche Förderung erhält, seine Arbeit aber trotzdem als unabhängige Organisation umsetzen kann.
Umgekehrt war überaus interessant, zu hören, welche spezifischen Herausforderungen und Ansatzpunkte die ExpertInnen für eine Bildungsarbeit, wie sie das NDC leistet, in den USA sehen. So ist etwa im Bundesstaat Colorado nach dem Amoklauf an der Columbine High School 1999 das Thema „Konflikte und Konfliktlösungen“ von immenser Bedeutung. Die pädagogische Bearbeitung von Homophobie betrachten die BesucherInnen als ein für die ganzen USA wichtiges Thema, das in Schulen aber häufig auf Widerstände stößt.
Zum Abschluss konnten die BesucherInnen eine interaktive Methode erleben, die in einem der NDC-Projekttage eingesetzt wurde. Das Spiel "Refugee Chair“, das die weltweite Ungleichverteilung von Reichtum und im Verhältnis dazu von Fluchtbewegungen verdeutlichen soll, brachte großen Spaß und sicher auch Erkenntnisgewinn.
Bereits seit mehreren Jahren arbeitet das NDC im Rahmen des Transatlantic Outreach Programs mit dem Goethe Institut Washington zusammen und kam so bereits mehrfach mit Sozialkunde- und GeschichtslehrerInnen sowie BildungsexpertInnen aus den USA ins Gespräch. Bereits am 1. August 2011 wird diese Kooperation fortgesetzt - dann besucht die nächste Gruppe US-amerikanischer Studienreisender das NDC.