Dazu appellieren wir an alle Menschen, diesen furchtbaren Anlass zu nutzen, um eigenes Denken und Handeln zu hinterfragen. Am besten damit beginnend, im eigenen direkten Umfeld aktiv aufzutreten:
- Rassistische oder homophobe Witze zu hinterfragen,
- Menschen nicht verbal auszugrenzen,
- sich zu überwinden und couragiert einzugreifen, wenn dies in der Öffentlichkeit oder im privaten Umfeld erforderlich wird.
Auf der politischen Ebene hoffen wir, dass sich alle Demokratinnen und Demokraten zusammenfinden werden, um konkret und praxisorientiert auszuhandeln, was zusätzlich getan werden kann.
Die Erhöhung der Mittel im Landesprogramm Weltoffenes Sachsen und die Rücknahme der geplanten Kürzung der Bundesmittel gegen Rechts sind ein erster Schritt in diese Richtung. Gleichzeitig fordern wir die verantwortlichen Akteure in Politik und Verwaltung bundesweit auf, für die Präventionsarbeit gegen menschenverachtende Einstellungen schnell und unbürokratisch zusätzliche Ressourcen bereitzustellen und diese kontinuierlich abzusichern. Derzeit gilt die Arbeit des NDC in keinem der Bundesministerien als förderfähig.
Das NDC ist mit seinen präventiven Konzepten in elf Bundesländern in Schulen, Ausbildungs- und Jugendeinrichtungen unterwegs. Jeden Tag finden durchschnittlich fünf Bildungsveranstaltungen statt. In den Projekttagen begegnen unseren ehrenamtlichen Teamerinnen und Teamern menschenverachtende Haltungen, die im schlimmsten Fall zu solchen Verbrechen führen können oder diese gutheißen.
Unsere Arbeit findet unter teilweise desolaten Umständen statt. Trotz kontinuierlicher Arbeit, über 2.000 ausgebildeten Teamerinnen und Teamern seit 1999, bedarfsorientierter Konzepte und einer hohen Nachfrage durch Bildungseinrichtungen, können wir die Bedarfe mangels finanzieller und personeller Ressourcen nicht abdecken.
Wer jetzt die berechtige Frage stellt, was nach einem solch schwerwiegenden Verbrechen getan werden kann, dem antworten wir: Investieren Sie in Bildung und insbesondere in die Präventionsarbeit gegen menschenverachtende Einstellungen.
Link zur Unterstützung des Aufrufs:
http://openpetition.de/petition/online/praeventionsarbeit-unterstuetzen-gegen-menschenverachtende-einstellungen-wirken