
"Band für Mut und Verständigung 2017"
Am 13. Juli 2017 fand im Berliner Rathaus die Preisverleihung „Band für Mut und Verständigung 2017“ statt. Im Auftrag des DGB Berlin-Brandenburg hat das NDC erstmalig das Auswahlverfahren koordiniert sowie die konkrete Planung der Veranstaltung und der Filme über die Preisträger_innen übernommen.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller überreichte die Auszeichnung an Bürgerinnen und Bürger aus Eisenhüttenstadt, Joachimsthal, Potsdam und Berlin, die sich ehrenamtlich gegen rassistische Gewalt und für eine interkulturelle Verständigung engagieren. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch das Musikprojekt MitMachMusik aus Potsdam und Berlin, in dem professionelle Musikerinnen und Musiker mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen singen und musizieren.
Das „Band für Mut und Verständigung“ wird seit 1993 vom Bündnis für Mut und Verständigung verliehen (bis 2014: Bündnis der Vernunft gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit), das der DGB nach den gewaltsamen Übergriffen auf Ausländer Anfang der 1990er Jahre initiiert hatte. Dem Bündnis gehören neben Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke unter anderem der Flüchtlingsrat Berlin, die großen Wohlfahrtsverbände, die evangelische und die katholische Kirche und die Jüdische Gemeinde zu Berlin an.
Im Vorfeld waren vier Kurzfilme über die Preisträger und Preisträgerinnen gedreht worden, die hier zu finden sind.
Preisträgerinnen und Preisträger des „Bandes für Mut und Verständigung 2017“:
- Berliner Gruppe der Initiative Aufstehen gegen Rassismus (vertreten durch Nora Berneis und Anna Müller): Anerkennung ihrer Arbeit zur Stärkung und Vernetzung von Menschen, die Stellung gegen populistische Strömungen beziehen, insbesondere durch die Durchführung von Seminaren für „StammtischkämpferInnen“ – eine rhetorische und argumentative Ausbildung gegen Alltagsrassismus und Chauvinismus
- Sportgemeinschaft Aufbau Eisenhüttenstadt Abteilung Boxen aus Eisenhüttenstadt (vertreten durch Frank von Mersewsky): Anerkennung ihrer Arbeit mit Jugendlichen verschiedener Nationalitäten in Eisenhüttenstadt und dem Engagement für ein sportliches, friedliches und respektvolles Miteinander
- Axel Jürs aus Berlin: Anerkennung seines Engagements im sozialen und interkulturellen Bereich, mit dem Ziel eines wertschätzenden Zusammenlebens in Berlin und Brandenburg (z.B. Arbeit mit Geflüchteten in den 90er Jahren, Gründung eines bilingualen Kindergartens und einer Grundschule)
Sonderpreisträgerinnen und -träger des „Bandes für Mut und Verständigung 2017“:
- Ivonne Eggebrecht aus Potsdam: Anerkennung ihrer Arbeit zur Unterstützung und Integration von Geflüchteten, in und außerhalb der Erstaufnahmeeinrichtung in Potsdam (z.B. Gewährleistung der Grundversorgung der Geflüchteten, Mobilisierung und Koordinierung von Helfern und Helferinnen)
- Marlies Jung-Hagenow aus Joachimsthal: Anerkennung ihrer Arbeit zur Unterstützung und Integration von jungen Geflüchteten und Familien in Joachimsthal
- Willi Neumann aus Berlin: Anerkennung seiner Arbeit zur Unterstützung und Integration sowie gesellschaftlichen Teilhabe geflüchteter Menschen in Berlin (Gründung der Initiative „Mariendorfer Christen sagen Willkommen zu Flüchtlingen“, Unterstützung von geflüchteten Menschen bei Behördengängen, Wohnungssuche, Jobsuche etc.)
- Roy Schäfer aus Berlin: Anerkennung seiner Arbeit zur Unterstützung und Integration von Geflüchteten in Berlin (z.B. Aufbau einer Kleiderkammer, Organisation von Sprachkursen und Sportveranstaltungen für geflüchtete Menschen)
Bereits im Herbst 2017 beginnt ein Mitarbeiter des NDC die Planungen für die 25. Verleihung des Bandes 2018 in Brandenburg.
Hier gibt es weitere Informationen zum Bündnis für Mut und Verständigung.