NDC: Amadeu-Antonio-Stiftung leistet wichtige und unersetzliche Arbeit für Demokratie
Dresden/Berlin, 20.12.2018. Die Akteure des Netzwerk für Demokratie und Courage (NDC) solidarisieren sich mit den Kolleg_innen der Amadeu-Antonio-Stiftung. Aufgrund einer massiven Hetze durch verschiedene rechte Netzwerke und Institutionen steht die Stiftung seit Oktober 2018 unter starkem Druck. Auslöser war die Veröffentlichung der Handreichung „Ene mene muh – und raus bist du! Ungleichwertigkeit und frühkindliche Pädagogik“ mit Ideen zum Umgang mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Rassismus in der Kindertagesbetreuung. In rechtspopulistischen Blogs wurde die Broschüre als „Schnüffel-Fibel“ bezeichnet – aufgegriffen von der BILD-Zeitung und weiteren Medien sah sich die Amadeu-Antonie-Stiftung innerhalb kürzester Zeit mit zahlreichen Drohungen und Hassbotschaften konfrontiert.[1]
Mittlerweile haben sich viele Organisationen und Verbände sowie auch Politiker_innen positiv zu der Kita-Handreichung geäußert, beispielsweise die Bundestagsabgeordnete Susann Rüthrich und der Diakonie-Fachverband.
Susann Rüthrich äußert sich in ihrer Funktion als stellvertretende Vorsitzende des NDC wie folgt zu den unqualifizierten Beiträgen: „Ich würde mich ja sehr freuen, wenn sich immer so viele interessierte Menschen fachlich fundiert mit dem Umgang mit Rechtsextremismus und Rassismus im Kita-Kontext auseinandersetzen würden, wie jetzt gegen Familienministerin Franziska Giffey und die Amadeu-Antonio-Stiftung hetzen. Leider ist die Debatte aber nicht von Sachlichkeit, sondern fake news geprägt. Als Kinderpolitikerin halte ich für unverzichtbar, dass geschulte Pädagog_innen damit umgehen können, wenn Kinder oder Eltern im Kita-Kontext durch demokratiefeindliche und diskriminierende Äußerungen und Handlungen auffallen.“
In Bezug auf die Inhalte der Kita-Broschüre kommentiert Susann Rüthrich: „Jedes Kind hat das Recht sich frei zu entwickeln und nicht diskriminiert zu werden. Dabei zu unterstützen und anhand von vielen Beispielen aus dem Arbeitsalltag von Pädagog_innen Handlungsansätze zu vermitteln, dient diese Broschüre. Ich empfehle allen die Broschüre zu lesen, die sich selbst ein Bild machen wollen.“
Im Faktenfinder der Tagesschau lassen sich weitere Hintergründe zu der Handreichung und der aktuellen Hetze dagegen nachlesen. Zudem nimmt die Amadeu-Antonio-Stiftung auf Ihrer Website Stellung zu den ungerechtfertigten Anschuldigungen.
Das NDC arbeitet seit vielen Jahren eng mit der Amadeu-Antonio-Stiftung zusammen und weist die erhobenen Vorwürfe gegen die Inhalte der Broschüre entschieden zurück. Die Amadeu-Antonio-Stiftung arbeitet – ebenso wie das NDC – engagiert für Demokratie, den Abbau von Diskriminierung und den Erhalt von Menschenwürde und leistet damit eine enorm bedeutsame Arbeit. Seit ihrem Bestehen unterstützt die Amadeu-Antonio-Stiftung Projekte, Initiativen und Einzelpersonen bei ihrem Streben nach demokratischer Kultur und in ihrem Protest gegen menschenverachtendes Denken. Wer sich so offen für Demokratie einsetzt, erhält dafür nicht nur Sympathiebekundungen, sondern auch Anfeindungen und Bedrohungen. In diesem Fall braucht es ein breites Bündnis, das sich mit Institutionen wie der Amadeu-Antonio-Stiftung solidarisiert, um somit rechten und neonazistischen Kräften entgegenzutreten.
Wenn Sie sich für die Arbeit der Stiftung interessieren, können Sie sich informieren und Kontakt aufnehmen unter www.amadeu-antonio-stiftung.de
Das NDC wünscht den Mitarbeitenden und Engagierten der Stiftung gutes Durchhaltevermögen und viel Erfolg bei der Arbeit.
Kontakt: Susann Rührich
E-Mail: info@netzwerk-courage.de
Telefon: 0351/4810060
Weitere Informationen zum NDC gibt es hier.
[1] Vgl. Faktenfinder Tagesschau vom 30.11.2018: https://faktenfinder.tagesschau.de/inland/kita-broschuere-101.html?fbclid=IwAR3dLisdb7ZaKmokDuT7Z_m3oc43cpah_-VGJ9JrFWEQUomKD0dOnVOo9jQ