
Zwischen dem 15.03.2009 und dem 15.02.2012 setzte das NDC im Rahmen des XENOS-Programms das länderübergreifende Projekt "Subsidium - lokal handeln, übergreifend unterstützen" um. Ziel des Projekts war es, über Bildungsangebote und regionale Arbeit in den für die berufliche Ausbildung relevanten Gremien, die Beschäftigungsfähigkeit und das Demokratieverständnis von Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Erwachsenen zu erhöhen und zu fördern. Mit dem Bildungsangebot wurden soziale Kompetenzen gefördert und demokratische Mitbestimmungsmöglichkeiten in der europäischen Arbeitswelt vermittelt.
Schlüsselkompetenzen fördern
Eine Optimierung der Ausbildungsreife nicht nur im Vorfeld sondern auch in der beruflichen Lehre bilden neben fachlichen Kompetenzen einen wesentlichen Baustein für eine erhöhte Beschäftigungsfähigkeit im ersten Arbeitsmarkt. Die Konzentration des Bildungsangebotes richtet sich auf die Arbeitswelt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Erfahrungen in der bisherigen Zusammenarbeit mit BerufsschülerInnen zeigen, dass besonders bei Jugendlichen in der außerbetrieblichen Ausbildung neben einem formal niedrigen Bildungsabschluss das Wissen um den praktischen Nutzwert von Partizipation und gesellschaftspolitischem Handeln unterdurchschnittlich ausgeprägt ist.
Beteiligungsmöglichkeiten aufzeigen
Die Inhalte der zwei- bis sechsstündigen Bildungsbausteine wurden über zwei Ebenen an die Jugendlichen herangetragen. Erstens wurden für die Durchführung der Bildungsbausteine Jugendliche und junge Erwachsene in Seminaren als ehrenamtliche TeamerInnen qualifiziert. Durch den peer-group-Einsatz junger MultiplikatorInnen in Berufsschulen erlebten die Auszubildenden und BerufsschülerInnen anhand des breiten Bildungsangebotes ein Spektrum von Beteiligungsmöglichkeiten an konkreten Beispielen ihrer Ausbildung oder vor Ort in der Berufsschule bzw. Ausbildungszentrum. Durch umfassende Informationsangebote für gesellschaftlich-soziale (demokratische Strukturen, Beteiligungsmöglichkeiten), politische (z.B. Wahljahr 2009) und berufsbezogene Themen (Partizipationsmöglichkeiten in der Ausbildung im Betrieb) wurden sie sensibilisiert, und es wurde methodisch-konzeptionelles Wissen (konkrete Methoden, Handlungsangebote) vermittelt. Alle Bildungsbausteine beinhalteten für ihr Themengebiet konkrete Partizipationsmöglichkeiten und ermutigten durch ein erstes Ausprobieren zur Beteiligung. Die Vorstellung von demokratischen Strukturen und von Mitbestimmungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz, im privaten Umfeld sowie deren einfache und nachhaltige Wirkung hinein bis in das alltägliche Lebensumfeld, weckte das Interesse und das Verantwortungsbewusstsein der TeilnehmerInnen und knüpfte direkt an das zweite zentrale Thema der aktiven gesellschaftliche Hinterfragung von menschenfeindlichen Einstellungen an.
Nachhaltigkeit erzeugen
Die bewusste Auseinandersetzung mit demokratischen Abläufen besonders an Beispielen nachvollziehbarer, kleinerer politischer und alltäglicher Zusammenhänge entziehen v.a. im strukturschwachen ländlichen Raum demokratiefeindlichen Positionen mit nationalistisch-völkischen Erklärungsmustern für arbeitsmarktpolitische Widrigkeiten die Grundlage. Um eine größtmögliche Nachhaltigkeit zu erreichen, wurde im Projekt die Kontaktdichte zwischen Multiplikatoren und BerufsschülerInnen über das inhaltliche aufeinander abgestimmte Bildungsangebot erhöht. Parallel wurde das ausbildende Personal in die Konzeption und Umsetzung aktiv miteinbezogen. Die Ausbildenden und SozialpädagogInnen der berufsbildenden Einrichtungen wurden qualifiziert, menschenfeindliche Haltungen und Einstellungen als solche zu erkennen und ihre Verantwortung zur Wertevermittlung im demokratischen Bildungsprozess aktiv wahrzunehmen. Dafür erarbeiteten sie sich mit Unterstützung der Projektpartner eigene Handlungsmöglichkeiten und Ansprüche. Darüber hinaus wurden die Projekterfahrungen in die regionalen Berufsbildungsausschüsse von den Projektbeteiligten transferiert.
Aufgabe des NDC war es, regional und überregional die ehrenamtlichen MultiplikatorInnen aus- und weiterzubilden. Nach der erfolgter Qualifikation wurden unter der Regie der Kooperationspartner DGB-Jugend Brandenburg, DGB-Jugend Nord (Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern) und DGB Jugend Sachsen die fünf verschiedenen Bildungsbausteine mit Auszubildenden und Ausbildenden umgesetzt, vorrangig in außerbetrieblichen Bildungseinrichtungen bzw. Berufsschulen im Rahmen der saisonal stattfindenden Berufsschultor.
Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds.