
Zu Beginn des Besuchs nahmen Aiman Mazyek und Petra Köpping an einem Projekttag in einer Dresdner Berufsschule teil. Dort konnten sie sich ein Bild von der Arbeit der NDC-TeamerInnen Jennifer Trebeljahr und Robert Seelinger machen und sich einen Eindruck des Projekttag A „Alles nur Bilder im Kopf?“ verschaffen. Im späteren Verlauf des Projekttagbesuchs diskutierten beide mit den SchülerInnen über die Frage eines weltoffenen Dresdens und berieten, was jeder und jede einzelne tun könne, damit die Stadt ein Ort ohne Ausgrenzung und Diskriminierung werden kann. In diesem Zusammenhang wurde auch das aktuelle Phänomen „Pegida“ („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) diskutiert. Viele SchülerInnen zeigten sich, ebenso wie Herr Mazyek und Frau Köpping, erschüttert durch den hohen Zulauf auf den montäglichen Kundgebungen.
Am späten Vormittag fand dann ein Empfang in der Dresdner Geschäftsstelle des NDC statt. Gemeinsam mit den GeschäftführerInnen Andreas Stäbe (NDC e.V.) und Nina Gbur (NDC Sachsen) besprachen Aiman Mazyek und Petra Köpping Strategien und Handlungsmöglichkeiten für den Umgang mit „Pegida“ und einem allgemein ansteigenden antimuslimischen Rassismus. Zur Sprache kam dabei beispielsweise die Notwendigkeit breiter Bündnisse für eine offene, liberale Gesellschaft, die erforderliche Positionierung der Politik sowie die Rolle und Funktion von LehrerInnen, PädagogInnen und staatlichen Angestellten. Aiman Mazyek stellte fest, dass es in der Gesellschaft derzeit normal sei, Muslime mit Terrorismus und Gewalt in Verbindung zu bringen und das es an Differenzierungen fehle. Er regte an, gesellschaftliche Normen zu schaffen, die eine pauschale Verurteilung von Muslimen erschweren. NDC, Zentralrat der Muslime in Deutschland und Petra Köpping vereinbarten, die Gespräche und die Zusammenarbeit 2015 fortsetzen zu wollen.
Im Anschluss an den Empfang beim NDC besuchten Herr Mazyek, Frau Köpping und VertreterInnen des NDC das islamische Zentrum Dresden. Dort sprachen sie mit Mitgliedern der Gemeinde(n) über das Leben in Dresden sowie eine Zusammenarbeit im Rahmen von Bündnissen gegen Rassismus. Erfreulicherweise berichteten die Mitglieder von positiven Erfahrungen im Zusammenleben mit Dresdner BürgerInnen, beispielsweise im Rahmen des Tages der offenen Moschee, zugleich wurde deutlich, dass viele Muslime durch die aktuellen Proteste verunsichert sind.
Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Mazyek und Frau Köpping für den Besuch beim NDC und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.
NDC, Dezember 2015
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