Nach einer Einführung von Thomas Ebermann in die Situation Rumäniens in den 40er Jahren und einer historischen Verortung der Tagebücher von Mihail Sebastian, las Robert Stadlober eindrucksvoll und stimmgewaltig Auszüge aus diesen Büchern. Bedrückend für die Zuhörenden waren die nüchterne Beschreibung der antisemitischen Propaganda und Verfolgung, welche am Ende den Autor nur knapp einer Deportation entkommen ließen.
In seinen Tagebüchern schildert Sebastian eindrucksvoll die politischen Verhältnisse der 30er und 40er Jahre in Rumänien. Als Literaturkritiker, Autor und Übersetzer in der Künstler_innenszene von Bukarest erlebt er die Zuspitzung der antisemitischen Propaganda und den Terror der faschistischen "Eisernen Garde". Einige seiner engen Freund_innen werden zu überzeugten Anhänger_innen des Faschismus.
Die Veranstalter – die Friedrich-Ebert-Stiftung, die DGB-Jugend und das Netzwerk für Demokratie und Courage – sind sehr zufrieden mit der Resonanzen auf diese erste Veranstaltung und wollen weitere politisch-kulturelle Angebote organisiere. Die nächste Möglichkeit bietet das Theaterstück über den Hitlerattentäter Georg Elser am 25. Mai.