
Update 3.1.2013
Über die Dialogkonferenz "Neonazismus in Sachsen" ist inzwischen eine knapp zehnminütige Videoreportage entstanden. Diese kann über die Plattform Youtube angesehen werden.
Update 18.12.2012
Die Dialogkonferenz "Neonazismus in Sachsen" fand am 14. Dezember 2012 in Dresden statt. Im Anschluss an die Workshops und Diskussionsergebnisse der Dialogkonferenz wurde eine Abschlusserklärung veröffentlicht:
Zum Abschluss der Dialogkonferenz „Neonazismus in Sachsen –
Statusberichte, Handlungsbedarf und hoffnungsvolle Ansätze“ erklären
wir, die Organisatorinnen und Organisatoren des DGB Sachsen, des
Netzwerks für Demokratie und Courage in Sachsen (NDC), sowie die 130
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferen:
Wir können uns in Sachsen nur dann wirkungsvolle gegen
Neonazismus engagieren, wenn die vielen kleinen und großen,
alltäglichen, tragischen sowie schockierenden Geschichten über Probleme
mit menschenverachtenden Einstellungen und Neonazismus ausreichend in
der gesellschaftlichen Öffentlichkeit sowie durch politisch Verantwortliche wahrgenommen werden. Betroffene rechter Gewalt benötigen
professionelle und finanzielle Unterstützung. Zivilgesellschaftliche
Akteure, die sich gegen Neonazismus in Sachsen engagieren, müssen in
ihrer Arbeit sowie in ihren Erfahrungen ernst genommen, respektiert und
finanziell unterstützt werden. Gerade in Sachsen, wo das NSU-Tätertrio
jahrelang unbehelligt leben konnte und ihre rassistischen Morde geplant
hat, muss die Arbeit für eine demokratische Kultur auf eine sichere
Basis gestellt werden.
Von den politisch Verantwortlichen im Freistaat Sachsen fordern wir:
- Eine jährliche unabhängige und umfassende qualitative Einstellungserhebung zu menschenverachtenden Einstellungen im Freistaat Sachsen in Auftrag zu geben (Sachsen Monitor). Menschenverachtende Einstellungen sind ein Problem in Sachsen. Nur eine repräsentative Einstellungsstudie kann Grundlage für verbesserte Präventionsmaßnahmen und Bildungsaktivitäten darstellen
- Eine gesicherte und verlässliche Finanzierung zivilgesellschaftlicher Projekte zur Förderung demokratischer Kultur. Die fachlich fragwürdige Umschichtung der Mittel im sächsischen Förderprogram „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ (WOS) muss zurückgenommen werden
Ergebnisse der Workshops:
1.) Strategien für den ländlichen Raum
Klare Standpunkte gegen menschenverachtende Einstellungen und Neonazis beziehen und kommunizieren.
Niedrigschwelliege Angebote offerieren, um Anknüpfungspunkte zu schaffen.
Externe Unterstützung heranziehen (beispielsweise durch
Mobile Beratungsteams), um nicht als Nestbeschmutzer angeprangert zu
werden.
Netzwerke schaffen um den Austausch zwischen politisch engagierten Menschen zu stärken.
2. Umgang mit Aufmärschen in sächsischen Städten
Unterschiedliche Aktionsformen gegen Naziaufmärsche tolerieren und akzeptieren.
Trotz unterschiedlicher Aktionsformen Kommunikation sowie
Moderation zwischen den unterschiedlichen Akteuren sowie gegenüber
staatlichen Organisationen gewährleisten.
Für Vertrauen bei Polizei und Ordnungsamt für die eigenen Aktionen werben.
3. Umgang mit menschenverachtenden Einstellungen in Schule und Ausbildung
Sich als Schule klar gegen menschenverachtenden Einstellungen positionieren und sich inhaltlich weiterbilden.
Interne und externe Unterstützung suchen und annehmen.
Anerkennung durch Schulleitung für Menschen, die sich gegen
menschenverachtende Einstellungen in der Schule und Ausbildung
engagieren.
4. Umgang mit dem Thema Asyl in der Kommune
Öffentliche Räume öffnen, Selbstbestimmung und Partizipation Asylsuchender ermöglichen.
Kommunalpolitikerinnen und -politiker ansprechen und in politischen Prozesse integrieren anstatt sie anzuprangern.
Die Abschlusserklärung können Sie auch hier herunterladen (PDF, 250KB)
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Die Dialogkonferenz wurde veranstaltet durch DGB Sachsen und der Courage-Werkstatt für Demokratische Bildungsarbeit (NDC) und durch zahleiche Organisationen und PartnerInnen unterstützt.
Fragen und Anregungen zur Veranstaltungen und dieser Abschlusserklärung richten Sie bitte an:
Susann Rüthrich, Nina Gbur
Courage-Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V.
Tel.: 0351 48 100 67 /Fax: 0351 48 100 61
sachsen@netzwerk-courage.de
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++Dokumentation Dialogkonferenz Neonazismus in Sachsen, 14.12.2012 ++
Am 14. Dezember 2012 findet im Hygienemuseum Dresden die
Dialogkonferenz "Neonazismus in Sachsen" statt. Das NDC Sachsen und der DGB Sachsen laden ein, zum Austausch, Diskussion und zur Vernetzung rund um das Thema Neonazismus in Sachsen - Statusberichte, Handlungsbedarf und hoffnungsvolle Ansätze.
Datum, Ort, Adresse: Freitag, 14. Dezember 14:30 Uhr, Hygienemusem Dresden, Lingnerplatz 1 01069 [-> Link zu Googlemaps]
Zum Herunterladen: Flyer zur Dialogkonferenz (PDF, 764KB)
Die Dialogkonferenz gibt's auch bei facebook.
Weitere Werbemittel gibt's hier.
Hintergrund und Ziele der Veranstaltung
Aus Sachsen gibt es viele kleine und große, alltägliche, tragische und schockierende Geschichten über Probleme mit menschenverachtenden Einstellungen und Neonazismus. Zusammengefasst werden sie zu Zahlen und Statistiken, die uns oft wenig berühren. In der ersten Phase der Konferenz erzählen deshalb Betroffene und Beteiligte ihre individuellen Erlebnisse und Wahrnehmungen. Die Geschichten stellen nicht DIE Situationen dar, sondern geben Spotlight-artige Einblicke in die Probleme mit menschenverachtenden Einstellungen in Sachsen. Im Anschluss daran wird Toralf Staud, gefragter Experte, Journalist und Autor des neu erschienenen Buchs „Neue Nazis“ im Gespräch die neusten Entwicklungen in der neonazistischen Szene beleuchten. Im dritten Teil der Konferenz widmen wir uns den gelungen Beispielen die Mut machen. Aus ihnen werden in Workshops Strategien abgeleitet, wie mit unterschiedlichen Problemen umgegangen werden kann.
Programm und Ablauf
14:30 Uhr
Anmeldung
15:00 Uhr
Begrüßung, Grußwort von Iris Kloppich (DGB Sachsen), Nina Gbur (NDC Sachsen, Moderation)
15:15 Uhr
„Spot on“ Neonazismus in Sachsen Geschichten zur Lage im Land
Städtischer Raum: Neonazistische Aktivitäten in Leipzig mit Stefan Kausch – Engagierte Wissenschaft (Moderation), Vertreter Chronik LE
Ländlicher Raum: Geschichten vom flachen Land mit Markus Kemper (Moderation, Kulturbüro Sachsen e.V.), Frau Meinel des runden Tischs für demokratisches Engagement Chemnitz
Sport: Neonazismus im Fußball mit Stefan Kraatz (Moderation, NDC Sachsen), Christian Kohn (Roter
Stern Leipzig), Trainer/in Landessportbund Sachsen – Projekt „Im Sport
verein(t) für Demokratie“, Vertreter/in Fanprojekt Dresden (angefragt)
Betroffene: Betroffene rechter Gewalt in Sachsen mit Marianne Thum (Moderation, Opferberatung RAA Sachsen e.V.)
Familie: Eltern sein von rechten Jugendlichen Grit Hanneforth (Moderation, Kulturbüro Sachsen) Erzähler_innen: Angela Schlott und Bernd Zschaschel von der Kontaktstelle Koitschgraben
Gesellschaft: Der "nützliche Ausländer" mit Sebastian Vogel (Moderation, Ausländerrat Dresden e.V.) und Marc Lalonde (Mitglied des Ausländerbeirat der Stadt Dresden)
Schule und Ausbildung: Menschenverachtende Einstellungen in Schule und Betrieb mit Danilo Ziemen (Moderation, NDC Sachsen), Frau Nicol Schilling (VW Zwickau – Personalwesen), N.N. (Betriebsrat VW Zwickau) und VertreterInnen aus Schulen und Ausbildungseinrichtungen
Förderpolitik: (Aus)-Wirkungen der Extremismusklausel mit Ulrike Stansch (Moderation, Arbeit und Leben Sachsen e.V.), Beate Wesenberg (NDC in Sachsen), VertreterInnen weiterer Initiativen
Terrorismus: NSU - Stand der Untersuchungen mit Susann Rüthrich (Moderation, NDC in Sachsen), Miro Jennerjahn (MdL B90/Grüne, Mitglied im Untersuchungsausschuss des sächsischen Landtages)
16:00 Uhr
Toralf Staud, Autor ("Neue Nazis: Jenseits der NPD: Populisten, Autonome Nationalisten und der Terror von rechts.")
Interview & Diskussion mit Christian Kurzke (Moderation, Evangelische Akademie Meißen)
16:45 Uhr
Pause
17:00 Uhr
"Was wirkt?" - Ansätze und Beispiele gelungener Praxis
Strategien für den ländlichen Raum
Moderation: Stephan Meister (NDK Wurzen)Gesprächspartner_innen: Andreas Näther, Riesaer Appell und Kerstin Krumbholz, Geithain
Umgang mit Aufmärschen un sächsischen Städten
Moderation: Robert Kusche (NDC in Sachsen) Gesprächspartner: Frank Richter (Landeszentrale für politische Bildung Sachsen), Benjamin Zabel (Runder Tisch für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage Plauen/Vogtland)
Umgang mit menschenverachtenden Einstellungen in Schule und Ausbildung
Moderation: Andreas Stäbe (NDC e.V.)Gesprächspartner_innen: VertreterIn Betriebrat und Jugendauszubildendenvertretung VW Sachsen, VertreterInnen sächsischer Schulen
Umgang mit dem Thema Asyl in Kommunen
Moderation: Benjamin Winkler (NDC e.V.) Gesprächspartner_innen: Thomas Gey (SPD-Fraktionsvorsitzender Kreistag Meißen), VertreterInnen des AK Asyl Sächs. Schweiz, Initiativkreis Menschen.Würdig Leipzig, Bon Courage e.V.
18:00 Uhr
Zusammenfassung und Ausblick
18:15 Uhr
Pause
18:45 Uhr
Kulturprogramm: JUST A LITTLE BIT RACIST Eine Produktion von Theater la lune
Anmeldung und Kontakt
Bitte melden Sie sich unter sachsen-jugend[at]dgb.de für die
Dialogkonferenz am 14.12.2012 im Hygienemuseum an. Bitte geben Sie Ihren
Namen, Ihre Organisation, sowie Ihr/deine Präferenz für einen Workshop an.
Für weitere Informationen und Fragen wenden Sie sich bitte an:
Courage-Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V.
Nina Gbur, Susanne Rüthrich
Könneritzstraße 5
01067 Dresden
Tel. 0351/4810067
eMail sachsen[at]netzwerk-courage.de
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Die Veranstaltung wird gefördert im Rahmen des Landesprogramms "Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz".
*Ausschlussklausel*
Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind Personen, die rechtsextremen
Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder
bereits in derVergangenheit durch rassistische, nationalistische,
antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von
ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und diesen Personenden Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser zu verweisen.

UnterstützerInnen und Partner der Dialogkonferenz "Neonazismus in Sachsen" - Wir bedanken uns für die Unterstützung der Dialogkonferenz "Neonazismus in Sachsen" durch unsere Partner. Mehr hierüber erfahren Sie auf den folgenden Seiten. mehr»

Werbematerialien für die Dialogkonferenz - Für die Bewerbung und Unterstützung der Dialogkonferenz "Neonazismus in Sachsen" haben wir eine kleine Auswahl Werbematerialien zusammengestellt. Auf der folgenden Seite können diese heruntergeladen werden. mehr»