Schockierende Ergebnisse der jüngsten FES Rechtsextremismus-Studie // NDC engagiert sich auch 2012 in elf Bundesländern an Schulen und Ausbildungsrichtungen und setzt sich für eine demokratische Kultur und gegen menschenverachtende Einstellungen und Ideologie ein:
Die Veröffentlichungen der jüngsten Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Rechtsextremismus in Deutschland – „Die Mitte im Umbruch“ belegen, dass Vorurteile und diskriminierende Einstellungen weiterhin in allen Teilen der Gesellschaft auftauchen. Die Zahlen machen zudem deutlich, dass menschenverachtende Ideologie, wie beispielsweise Rassismus und Sozialdarwinismus (Abwertung Sozialschwächerer) tief in der Gesellschaft verankert sind und in der Tendenz sogar zugenommen haben. Benjamin Winkler, Sprecher des Netzwerk für Demokratie und Courage dazu: „Wir können die Ergebnisse der Studie durch die Erfahrungen aus unseren Projekttagen an Schulen und Ausbildungseinrichtungen nur bestätigen. Es ist erschreckend, wie viele Schülerinnen und Schüler diese Einstellungen vertreten und wie unhinterfragt diese alltäglich geäußert werden. Folgen für die Betroffenen werden bei diesen Jugendlichen praktisch kaum wahrgenommen und zumeist erstmals innerhalb unserer Projekttage thematisiert.“
Das NDC engagiert sich seit 1999 bundesweit an Schulen und Ausbildungseinrichtungen um Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer für die Themen Rassismus, menschenverachtende Einstellungen und couragierten Umgang mit Diskriminierung zu sensibilisieren. Winkler dazu: „Das NDC setzte bisher 2012 in elf Bundesländern mehr als 900 Projekttage und Fortbildungen um und erreichte damit mehr als 17.000 Schülerinnen und Schüler. Die Projekttage wurden von mehr als 400 ehrenamtlichen, jungen Menschen durchgeführt, die hiermit eine Möglichkeit erhalten, sich gegen Rassismus und andere Diskriminierungsformen zu engagieren.“
Wie die FES Studie bereits deutlich macht, darf das Problem des „Rechtsextremismus“ nicht auf einen dubiosen rechten Rand fokussiert werden, sondern muss vielmehr auf eine flächendeckende, bundesweite Auseinandersetzung ausgeweitet werden. Diskriminierende, menschenverachtende Einstellungen sind auch bei Personen der sogenannten gesellschaftlichen Mitte vorzufinden und müssen auch hier thematisiert werden: „Demokratie ist nicht einfach eine Staatsform mit Parlamenten und Parteien, sie ist genauso eine Lebensform, die demokratisches Handeln und Bewusstsein im Alltag benötigt. Um demokratische Werte zu bestärken, ist es notwendig, sich für die Verwirklichung dieser in allen Bereichen der Gesellschaft zu engagieren. Die Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Diskriminierung bildet dabei häufig einen Anfang, die dabei helfen kann, auf eine diskriminierungsärmere Gesellschaft hinzuarbeiten.“ so Winkler weiter.
Die Ergebnisse der FES Studie sowie ähnlicher Untersuchungen der letzten Jahre müssen eine dauerhafte Auseinandersetzung zum praktischen Umgang mit extrem rechten Einstellungen sowie menschenverachtender Ideologie zu Folge haben. Es handelt sich dabei um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die entsprechende Unterstützung durch Staat und Politik benötigt. Gerade für den Raum Schule gilt: „Um die Probleme an den Schulen dauerhaft lösen zu können, braucht es Raum und Mittel für eine Unterstützung und Beratung der Schulen sowie der Lehrerinnen und Lehrer. Ansätze wie die des NDC können Türen zu einer Auseinandersetzung öffnen, verlieren aber zugleich an Wirkung, wenn eine weitere Beschäftigung und Unterstützung ausbleibt. Gerade solange Schule den in der Studie geforderten Aufgabenfeldern, wie die Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus, nicht adäquat und flächendeckend nachkommen kann, müssen zivilgesellschaftliche Organisationen in diesen Bereich stärker als bisher unterstützt und gefördert werden.“ so Winkler im Hinblick auf das Auslaufen der “Bundesprogramme gegen Rechtsextremismus“ Ende 2013.
Das NDC wird auch 2013 bewährte und neue Ansätze zur Etablierung und Festigung einer demokratischen Kultur an Schulen und Ausbildungseinrichtungen fortsetzen. Mehr zu den NDC Ansätzen erfahren Sie auf: www.netzwerk-courage.de
Ihr Ansprechpartner:
Benjamin Winkler
Könneritzstraße 5
01067 Dresden
Benjamin.winkler@netzwerk-courage.de
0174 1638935
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