CHiB – Couragiert Handeln im Betrieb

Saarland

Projektphase: 01.01.2022 - 31.12.2024

Das Modellprojekt sensibilisierte Beschäftigte, betriebliche Mitbestimmungsgremien und Berufsschüler_innen für Diskriminierung und Ideologien der Ungleichwertigkeit im betrieblichen Alltag. Beratungen und Schulungen zeigten Engagierten und Betroffenen Handlungsmöglichkeiten auf, um sich dagegen zu positionieren und für eine demokratische, diskriminierungsfreie, inklusive Betriebskultur einzustehen.

Projektidee

Industrie, Handel und Handwerk sind im Saarland von enormer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung. Alle diese Bereiche sind seit Jahren besonders intensiv vom Strukturwandel und weltwirtschaftlichen Krisen betroffen. Für viele Beschäftigte sind soziale Abstiegsängste Realität. Sie prägen unser aller Alltag mit.

Diese sozialen Verwerfungen können Schuldzuweisungen an Menschen, die bereits Marginalisierung und Diskriminierung erfahren, bestärken und die Empfänglichkeit für Verschwörungserzählungen erhöhen. Diese Entwicklung begünstigt das Erstarken von ausgrenzenden und diskriminierenden Einstellungen in und außerhalb der Betriebe. Ohne Frage gibt es Handlungsbedarf, die Demokratiekompetenz in der Arbeits- und Betriebswelt zu stärken.

Vor diesem Hintergrund hatte das BMAS den Aufbau des Programms „Unsere Arbeit: Unsere Vielfalt. Initiative für betriebliche Demokratiekompetenz“ mit kooperierenden Institutionen gestartet. Das Bundesprogramm wurde bei uns im Saarland in Form des Projekts „CHIB – Couragiert Handeln im Betrieb“ unter Trägerschaft des Netzwerks für Demokratie und Courage Saar e.V. umgesetzt.

Unser Angebot, das für die Betriebe und Berufliche Schulen kostenfrei war, wurde vom Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes empfohlen.

Durch die Arbeit mit den Betrieben und den Berufsschulen erreichten wir Arbeitnehmende aus verschiedenen Arbeits- und Ausbildungsbereichen. Sie können mit dem im Projekttag Erfahrenen Multiplikator_innenwirkung in ihren Betrieben entfalten. Die angebotene Fortbildung, unsere Beratungen und unsere Projekttage thematisierten verschiedene Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie Rassismus und Antisemitismus und konnten auch spezifisch auf die Bedarfe der Teilnehmenden ausgerichtet werden. Die Teilnehmenden sollten durch unsere Angebote zum demokratischen Engagement und zu Zivilcourage ermutigt und befähigt werden.

Projektziel

„Couragiert Handeln im Betrieb“ sensibilisierte Beschäftigte, betriebliche Mitbestimmungsgremien und Berufsschüler_innen für Diskriminierung und Ideologien der Ungleichwertigkeit im betrieblichen Alltag. Unsere Beratungen und Schulungen zeigten Engagierten und Betroffenen Handlungsmöglichkeiten auf, um sich gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit zu positionieren und für eine demokratische, diskriminierungsfreie, inklusive Betriebskultur einzustehen.

Zielgruppe

Arbeitnehmende, betriebliche Mitbestimmungsgremien, Auszubildende, Berufsschüler_innen und Berufsschullehrende in der Automobil- und Stahlindustrie.

Angebote

  • Beratung für Mitbestimmungsgremien:
    Wie kann sich ein Betrieb gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Diskriminierung, Rassismus und Verschwörungserzählungen nachhaltig positionieren? Welcher Bildungsangebote und welcher strukturellen Veränderungen bedarf es? Qualifizierte Berater_innen setzten die Beratungsprozesse um; und entwickeln mit den Mitbestimmungsgremien passgenaue Konzepte.
  • Weiterbildung von Arbeitnehmenden:
    Qualifikation zu Multiplikator_innen in einem dreitägigen Seminar. Die Teilnehmenden brachten neues Wissen, Ideen und Aktionen in ihre Betriebe zurück.
  • Projekttage für Berufsschulen:
    Zu verschiedenen Phänomenen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Neben der Sensibilisierung stand die Motivation zum couragierten Handeln im Fokus.

Kontakt

NDC Saarland

Projektkoordination

Anna Merten

+49 681 4162830

Fritz-Dobisch-Straße 5

66111 Saarbrücken

Förderung