Couragiert vor Ort – Gemeinsam Antisemitismus entgegentreten

Sachsen-Anhalt

Projektphase: 01.01.2020 - 31.12.2024

Das Modellprojekt wurde im Förderzeitraum vom 01.01.2020 bis 31.12.2024 vom Netzwerk für Demokratie und Courage Sachsen-Anhalt e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ im Handlungsfeld „Vielfaltgestaltung – Antisemitismus“ umgesetzt.

Projektziele

Mit dem Modellprojekt „Couragiert vor Ort – Gemeinsam Antisemitismus entgegentreten“ setzte das Netzwerk für Demokratie und Courage Sachsen-Anhalt e.V. seine Arbeit aufbauend auf dem 2019 erfolgreich abgeschlossenen Modellprojekt „Engagiert vor Ort – Gemeinsam gegen Diskriminierung und Menschenverachtung“ der ersten Förderperiode des Programms Demokratie leben! fort.

Ziel des Projektes war die Bearbeitung von und Sensibilisierung für Mehrfachdiskriminierung, insbesondere für Antisemitismus in seinen Ausprägungen, mit der Durchführung von verschiedenen Bildungsveranstaltungen für unsere Zielgruppen Jugendliche, junge Erwachsene und pädagogisches Fachpersonal. Anhand dieser erwarben unsere Zielgruppen Argumentations- und Handlungskompetenzen, um sich couragiert gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit in ihrem (Berufs-)Alltag einzusetzen.

Hervorzuheben ist die gezielte Ansprache und Sensibilisierung von pädagogischen Fachkräften. So stellten wir unsere Expertise in Fachgremien, Netzwerken und für Schulen bereit, konzipierten gezielte Fortbildungen zum Umgang mit Antisemitismus für Fachkräfte und führten eine wissenschaftliche Erhebung zum Auftreten von und dem Umgang mit Antisemitismus an Schulen und speziell im Unterricht durch. Zentral war hierbei die Aus- und Fortbildung sowie Betreuung der freiwillig engagierten jungen Erwachsenen, deren aktive Einbeziehung in das Projekt u.a. durch die stetige Erprobung, Reflexion und Weiterentwicklung unserer Konzepte erfolgte und ausgerichtet auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und Bedarfe war.

Handlungskonzept und Methoden

Alle Bildungsveranstaltungen wurden nach Erkenntnissen der Lehr- und Lernpsychologie und gemäß den Bedürfnissen der Zielgruppen konzipiert, wobei das NDC Sachsen-Anhalt neben der Kinder- und Jugendbildung auch auf langjährige Erfahrungen in der Erwachsenenbildung zurückgreifen konnte.

Die Umsetzung der Bildungsveranstaltungen erfolgte nach einer curricularen Didaktik, das heißt, nach einer Zielgruppenanalyse wurden sie gemäß dem Schema Ziel-Inhalt-Methode (ZIM) von kompetenten Trainer_innen und Teamenden konzipiert. Eine Grundausbildung, Kenntnisse der pädagogischen Grundlagen des NDC und der Arbeit mit einem ZIM ermöglichte den Umsetzenden eine vereinfachte Weitervermittlung der Bildungsangebote.

Wir verfolgen einen aufsuchenden Charakter, das heißt, wir suchten die Jugendlichen dort auf, wo sie einen großen Teil ihres Tages verbringen: an den Schulen, Berufsschulen und Jugendeinrichtungen.

Wir arbeiten nach dem aus der Peer-Group-Education abgeleiteten Prinzip „Jugend für Jugend“. Junge Menschen werden in qualifizierten Bildungsprozessen ausgebildet und befähigt mit anderen jungen Menschen zu arbeiten. Das heißt, die Teamenden sind kaum älter als die Teilnehmenden selbst. Damit nehmen sie eine unmittelbare Vorbildrolle ein und die vermittelten Inhalte und Werte der Projekttage können für die Schüler_innen biografisch prägend werden und damit eine nachhaltigere Wirkung als lehrerzentrierter Frontalunterricht entfalten.

Zielgruppe und Aktionsradius

Die Akquise und Durchführung der Bildungsangebote im Modellprojekt erfolgte im gesamten Gebiet des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, welches durch vornehmlich ländliche und damit struktur- und mobilitätsschwache Regionen geprägt ist. Darin unterteilte sich unsere gesamte Zielgruppen in:

Die Primärzielgruppe waren freiwillig engagierte junge Erwachsene, in der Altersgruppe 18-30 Jahre (und im Einzelfall auch darüber hinaus), welche die Bildungsangebote umsetzten und somit die Funktion von Multiplikator_innen einnahmen.

Eine Sekundärzielgruppe waren Jugendliche und junge Erwachsene, im Alter von 14-27 Jahren, die als Teilnehmende an den Projekttagen in das Gesamtkonzept eingebunden und für die Themen meist erst sensibilisiert wurden. Diese befanden sich in schulischer oder beruflicher Ausbildung und wurden im Klassenverband bzw. als Ausbildungsgruppe angesprochen.
Des Weiteren zählten zur sekundären Zielgruppe externe Multiplikator_innen im pädagogischen Bereich (Erzieher_innen, Lehrende, Schulsozialarbeiter_innen, angehende Lehrkräfte, Gewerkschaftsangehörige, Mitarbeitende von Einrichtungen der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung) sowie weitere Teilnehmende der Bildungsangebote der (Erwachsenen-)Bildungsarbeit.

Kontakt

NDC Sachsen-Anhalt

Landesnetzstelle

Schönebecker Straße 82-84

39104 Magdeburg

Förderung