Im Rahmen der Schulberatung begleitet das NDC Mecklenburg-Vorpommern alle Akteur_innen im System Schule, die sich Unterstützung bei der Prävention gegen menschenverachtende Einstellungen, der Bewältigung von damit verbundenen Herausforderungen und der Entwicklung einer Gesamtstrategie wünschen.

Wir beraten und begleiten euch bei Präventionsarbeit und Demokratiestärkung!
Projekttage für Schüler_innen sind hervorragend geeignet, um mit jungen Menschen gesellschaftliche Themen wie Antidiskriminierung, Konfliktfähigkeit oder den positiven Umgang mit Vielfalt zu thematisieren und zu diskutieren. Manchmal stehen Lehrkräfte und andere schulische Pädagog_innen jedoch vor Herausforderungen, die eine längerfristige Bearbeitung erfordern. Im Rahmen der kostenfreien Schulberatung begleiten wir Schulen, die sich Unterstützung bei der Prävention gegen Diskriminierung, der Bewältigung von damit verbundenen Herausforderungen und der Entwicklung einer Gesamtstrategie für Demokratiestärkung und gegen diskriminierende Einstellungen wünschen.
Wir unterstützen
- im Umgang mit menschenverachtenden Einstellungen und Verhaltensweisen in der Schule
- bei der Bewältigung schwieriger Situationen (z.B. diskriminierende Äußerungen im Schulalltag, Unsicherheiten in Bezug auf die Neutralität von Lehrpersonen, Verbreitung sexistischer, antisemitischer oder anderer diskriminierender Bilder/Nachrichten usw.)
- bei der Entwicklung einer Strategie für wirksamen Diskriminierungsschutz und einer demokratischen Schulkultur
Wen wir unterstützen
All jene, die in der Schule oder im schulischen Umfeld unterwegs sind: An uns wenden können sich Schulleitung, Lehrkräfte, Sozialarbeiter_innen, Angestellte des Schuljugendclubs, Schüler_innen, Jugendgruppen u.a.
Mögliche Formate der Unterstützung
- Erarbeitung von passenden Strategien
- Kollegiale Fallberatung
- Klassische Einzel- und Gruppenberatung
- Prozessbegleitung
- Moderation
- Konzeptionelle Unterstützung
- Verweis auf weitere Beratungsträger_innen und Unterstützungssysteme
Wie wir unterstützen
Ihnen steht ein Beratungsteam zur Seite und begleitet Sie durch den Prozess. Wir arbeiten nach der systemischen Grundhaltung:
- Vertraulichkeit
- Verstehende und zugewandte Haltung ohne Schuldzuweisungen
- Ressourcen- und Lösungsorientierung
- Respektvoll, humanistisch und wertschätzend
- Prozessorientierung, die an Bedürfnissen der Klient_innen und deren individuellen Bedarfen ausgerichtet ist
Das Angebot der Schulbegleitung umfasst 1 bis 4 Sitzungen und ist für schulische Akteur_innen kostenfrei, da wir von der Europäischen Union gefördert werden.
FALLBEISPIEL: Umgang mit schwierigem Schüler
An einer Regionalschule kam es in einer 9. Klasse immer wieder zu problematischen Äußerungen eines Schülers. Er fiel mit rechtspopulistischen Parolen im Unterricht auf. Die Lehrerin versuchte zu intervenieren, jedoch verfiel die Klasse gegenüber ihr schnell in eine provokativ-verweigernde Eigendynamik.
Die Lehrerin war auf der Suche nach einer Strategie, um einen Umgang mit der Situation zu finden und kontaktierte das NDC.
Ein Beratungsteam konkretisierte den Auftrag in einer telefonischen Absprache mit der Lehrerin und vereinbarte Termine und Settings. Es stellte sich heraus, dass noch weitere Lehrkräfte aus dem Kollegium Unterstützung im Umgang mit populistischen Aussagen von Schüler_innen suchten. Daher nahmen fünf Lehrkräfte an den Beratungssitzungen teil.
In insgesamt drei Sitzungen wurden die Situationen unter Berücksichtigung verschiedener Perspektiven analysiert und Zielvisionen entwickelt, um entsprechende Handlungsstrategien ableiten zu können. Diese bestanden vor allem in der persönlichen Stärkung der Lehrkräfte und einem sicheren Auftreten bei der Konfrontation mit menschenverachtenden Äußerungen und Handlungen.
Der zweite Schwerpunkt der Beratung war die konkrete Weiterarbeit im Kollegium, um die erarbeiteten Strategien weitertragen zu können. Zudem wurden auch Schülervertreter_innen zu einer Beratungssitzung eingeladen, um ihre Perspektiven zu integrieren und Partizipation am Prozess zu ermöglichen.
Von allen Seiten wurde besonders herausgestellt, wie wichtig und wertvoll die Beratungstermine als Ort für Austausch und gegenseitige Stärkung im Kollegium wahrgenommen wurden.
Hinweis
Betroffene, Angehörige oder Zeug_innen von rassistischen, antisemitischen, homophoben, transfeindlichen und anderen rechtsmotivierten Angriffen verweisen wir an LOBBI. Dort finden Sie Unterstützung u.a. bei rechtlichen, finanziellen und psychischen Fragen. Das Angebot ist aufsuchend, freiwillig, kostenlos und auf Wunsch anonym. Eine Anzeige bei der Polizei ist keine Bedingung. Kontakt: